Direktion

Dr. Peter Hofbauer

»Es gibt Momente, da möchte man weinen vor Glück, dass man in Wien lebt. Im Winter zum Beispiel, spät am Abend, wenn man am fast menschenleeren Josefsplatz steht und es ruhig schneit, wenn die erhabene Kulisse des Platzes in weiße Watte gepackt ist und nichts behaupten will, was nicht ohnehin wahrnehmbar wäre. Oder an einem lauen Frühlingsvormittag in der Prater Hauptallee, wenn der Flieder tatsächlich wieder blüht und das Lusthaus nach langer Winterpause wieder geöffnet hat und zum Brunch respektive zu einem Gabelfrühstück einlädt.«

Ein Klischee oder Wahrheit? Peter Hofbauer geht dem Wiener Charakter samt seinen Licht- und Schattenseiten auf den Grund. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass von all dem, was uns vom klassischen Wiener Wesen überliefert ist, noch einiges - oder zumindest »ein bissl was« - erhalten ist. Nur eines darf nicht passieren: Dass sich die Suche nach der zeitlosen Konstante des wurzelecht Wienerischen in der Pflege gestriger Sentimentalitäten verliert. Denn: Es wäre ewig schad' um uns.

»Wien, Wien - nur du allein«
Was macht den Wiener aus und wodurch unterscheidet er sich von seinem Klischee? Warum sind wir so sicher, dass »ein echter Wiener nicht untergeht«? Ist die Wiener Seele so unsterblich wie die des lieben Augustino, oder ist sie im Begriff, im Meer der Globalisierung zu versinken? Was ist dran an der Behauptung, dass »in Wien ein eigener Wind weht«? Mit zahlreichen Zitaten aus Literatur, Kabarett und Volkslied und einem tiefen Verständnis für den »Weaner Schmäh« geht Peter Hofbauer diesen Fragen nach und entwirft ein zeitgemäßes Porträt einer Stadt und ihrer Bewohner.